- 2016-08-26
Im Augenblick sind es noch ca. 5 Stunden bis Abfahrt und ich sitze noch hier und versuche den Blog mal noch vorzubereiten. Hoffe es glückt mir. Dann gleich eine Mütze voll Schlaf und auf geht es...
- 2016-08-27
Es ist am Abend ca. 21:30 Uhr. Wir haben ungefähr 14 Stunden Fahrt hinter uns gebracht. Abfahrt war ca. 4:00 Uhr morgens.
Die ersten 800km waren ganz easy, aber ab Lyon ist es eben unberechenbar. Es gab Zeiten, in denen man wie in einem Abfluss mit der ganzen Blechlawine durch die Enge und den Tunnel Lyons gespült wurde. Und eben die Tage wie heute an denen Rohrverstopfung war.
Der Rest der Fahrt bis ungefähr Aix-en-Provence erinnert dann eher an Verdauungsstörung. Mal gehts... dann wieder nicht.
Resultat waren zwei Stunden hinter unserem Zeitplan, der ja sowieso schon großzügig ausgelegt war, wie wir dachten. Außerdem ein Blitzebild von hinten.
Vor Nizza wird der Verkehr immer hektischer und irgendwann werden die Spuren gefühlt so schmal wie die linke 2m-Spur in einer typisch deutschen Baustelle. Davon 3 nebeneinander und voller LKW's rechts bzw. todessehnsüchtigen PKW's links. Wir in der Mitte.
Wir dachten die Abfahrt ist die Erlösung pur. Aber die nächste Herausforderung wartet nur auf denjenigen, der noch nie hier war. Serpentinen mit tiefem, tiefem Abgrund. Nicht sonderlich gesichert. Nur mit einer kleinen Steinmauer, die wohl beim nächstbesten Rempler eines Unfalls leicht nachgeben bzw. bröckeln wird. Und irgendwo am Hang darunter muss unser Ferienhaus liegen. Bis wir die Einfahrt finden sind wir noch einmal gute 15 Minuten in der Umgebung unterwegs. Navigationssysteme arbeiten hier nicht wirklich zuverlässig, da leichte Ungenauigkeiten im Signal (wir sind ja nun mal im Gebirge) die Parallelstraße anzeigen. 2 Sekunden später dann wieder nicht. Neuberechnung. Jetzt links, nein,... rechts. 3,2km... jetzt sind es 4,9km.
Irgendwann haben wir die Einfahrt gefunden und das Gefälle von 30% (!) bestätigt die Beschreibung der Rezensionen anderer Urlauber, die bereits das Vergnügen hatten, genauso wie wir hier herumzusuchen.
Wir werden promt empfangen, als wir erkennen, dass wir am Ziel sind. Die übliche Einweisung des Domizils geht recht schnell. Ist ja auch nicht das erste mal, dass wir so etwas mieten.
Dann die Frage: "Waren Sie schon einmal in dieser Gegend?". "Nein, sonst an der ganzen Südküste von West nach Ost. Jetzt das erste mal hier.". "Also hier ist es ganz anders mit dem Verkehr". (Nein, wirklich?) "OK, inwiefern?". Kurze Anweisung auf der Karte von Monaco folgt. Sind wir tatsächlich so dicht dran? ... Yo!
Wir schauen auf die Karte und sehen ein kräuseliges Knäuel aus Straßen. Die Karte sollen wir besser mitnehmen sagt uns die Vermieterin... weil Navigationssysteme hier manchmal nicht so gut funktionieren. ... Aha!
Wir müssen noch was einkaufen. Also noch ab nach Monaco -> Carrefour.
Erst die Serpentinen runter. Auf der Straße auf der Grace Kelly einen tödlichen Unfall hatte. Selbstverständlich haben wir rechts den Abgrund. Und ein einheimischer klebt uns am Heck als hinge er am Abschlepphaken.
"Ortseingang" Monaco geht es hektisch weiter. Wir fahren durch kilometerlange Tunnel die immer im Kreis gehen. Dann wieder einer. Alles voll von Tunneln. Dann die Einfahrt Carrefour... schnell rein da und einen Parkplatz suchen. Unten angelangt haben wir beschlossen die LKW-Anlieferung wieder zu verlassen und erneut das Parkhaus zu suchen. An der Ausfahrt kurz orientieren.... Ein Parkhaus geht auf und ein anthrazit-matter Ford Mustang mit nike-artig, neongrünen Streifen jagt heraus; slided filmreif um die Kurve und rast davon. Hübsch! Hat er gewiss ein paar mal geübt.
Ca. 5 Minuten später haben wir auch das Parkhaus gefunden und es waren nur noch 25 Minuten bis Geschäftsschluss. Turboeinkauf mit allem Nötigen nach 20 Minuten und 93,xx € erledigt. Dann ab "nach Hause"....
Die Nacht haben wir gut geschlafen.
- 2016-08-29
Heute soll es an der Côte d'Azur regnen und Gewittern. Der Vorhersage zum Trotz fahren wir dennoch nach Le Brusc und Sanary. Falls es tatsächlich so schlecht wird, gehen wir einfach im Einkaufszentrum bummeln.
Wir haben 150 Kilometer vor uns und fahren durch viel Regen und Gewitter. Am Ende -kurz vor Toulon- klart der Himmel aber auf und wir haben bestes Wetter.
Auf "unserer" Insel machen wir einen Rundgang. Sie ist ein Naturschutzgebiet, und ein beliebtes Ziel für ein Picknick, oder einen Badeausflug. Fahrräder sind nicht erlaubt. Nicht einmal, wenn man sie an der Hand schieben würde. Hunde sind grundsätzlich an der Leine zu führen, aber am Wasser macht ein jeder eine Ausnahme daraus. Hier käme auch keiner auf die Idee etwas dagegen zu sagen. Zwischendurch schicken auch wir unsere Sula für eine Abkühlung immer wieder mal ins Wasser zum schwimmen.
Anschließend fahren wir nach Sanary, und holen uns ein warmes Sandwich. Auch wenn der Hunger uns schon länger quält, halten wir tapfer bis dahin durch, weil wir ja schon genau wissen, dass es sich lohnt.
Der erste Biss in das Steak Haché mit Pommes, Schafskäse und leckerer Soße... ich glaub ich geh kaputt.
Für den Nachtisch ist ebenfalls gesorgt, denn an der Promenade ist eine Filiale von "Häagen Dasz". Scheint so als würden wir mit unserer gesunden Ernährung noch etwas warten müssen. Für besseres Eis muss man sehr lange suchen.
Wenn die Geschäfte ringsum schließen, werden die Straßen abgesperrt und ein geschäftiges Treiben beginnt. Die Händler bauen ihre Stände auf und es beginnt der Marché nocturne. Jeden Abend von Juni bis Ende August findet dieser statt.
Die Atmosphäre ist immer etwas ganz besonderes und zieht uns schon seit über zehn Jahren dort hin. Dieses mal ist allerdings das erste mal, dass am Eingang - also an der Absperrung der Straße - Beton-Barrieren (als Schutz für den ersten Stand) und eine Nagelsperre aufgebaut wurden, um zu verhindern was in Nizza geschah.
Wir gehen auch zum ersten mal stressfrei über den Markt, was aber eher daran liegen dürfte, dass wir uns am Ende der Hauptsaison befinden.
Der Sonnenuntergang, die Fischerboote vor Anker, im Hintergrund das Meer und die Berge - ein Motiv wie aus dem Bilderbuch.
- 2016-08-30
Für heute ist mal wieder Gewitter und Regen angesagt. Wir stellen die Liegen unter dem blauen Himmel aus, richten dann den Sonnenschirm etwas aus und verfluchen, dass wir nichts weiter unternehmen können als hier rumzuliegen, ein Bierchen zu trinken und uns zu entspannen. Vielleicht auch ganz gut so. Sula hatte einen aufregenden Tag und wir wollen auch keinen allzu gestressten Hund haben, wenn wir wieder auf Entdeckungstour gehen.
Also trinken wir uns ein Desperados und machen beinahe nichts weiter an diesem Tag. Die Nacht ist fast klar und man hört Harleys (ja - das hört man raus), sowie 8- und 10-zylindrige Fahrzeuge aus dem Tal. Beim schalten knallt es dann ein wenig und wir fragen uns, was denn die anderen Menschen bei so einem schlechten Wetter den ganzen Tag so machen ;-)
- 2016-08-31
Wetterbericht: Gewitter und Regen... keine Lust etwas tu tun... lieber faulenzen. Also Sonnenschrim raus und dem Lauf der Sonne immer wieder anpassen. Gibt es keinen Lieferdienst von den Supermärkten? Wir müssen bald wieder einkaufen...
Je weniger wir tun, desto müder sind wir es zu tun. Also langweilen wir uns auch nicht und geben uns der Entspannung und der Ungestörtheit hin. Hier und da mal eine Nachricht empfangen, Erkundungen nach nicht allzuweit entferten Einkaufsmöglichkeiten eingeholt (ich glaube die liefern nicht!) und natürlich den Wetterbericht für den nächsten Tag überprüft. Na wer sagts denn: Das Gewitter wurde auf morgen verschoben. Klingt irgendwie nach Lieferschwierigkeiten.
Diese Nacht ist nicht ganz so klar, aber dafür mild und angenehm.
Um die Sterne zu sehen bedarf es natürlich klaren Himmels und nicht ganz soviel Lichtverschmutzung von den Straßenlaternen. Wenn wir hinter uns schauen ist das aber auch nicht gerade hässlich. Die Natriumdampflampen legen das Waldstück in ein angenehm gelbliches Licht :-)